Das Weiterbildungsseminar für Maltherapie mit Kindern stand ganz unter dem Zeichen von Max Ernst, seiner Kunst und der damit verbundnen Offenheit für Neues.
„Malerei muss immer eine Erfindung, Entdeckung oder Enthüllung sein.“
Wenn Max Ernst gefragt wurde, was seine Lieblingsbeschäftigung sei, dann antwortete er „Sehen!“ Wir lernten mit Unterstützung unserer Ausbildungsleiterin Magª. Brigitte Längle wieder ganz neu Wahrnehmen und Sehen.
Max Ernst liebte Vögel. Er soll selbst einen Kanarienvogel als innigen Begleiter gehabt haben. Und wer genau schaut, der kann auch immer wieder Vogelwesen in seinen Bildern entdecken.
Gleich zu Beginn unseres Seminares traten wir in Kontakt mit unserem Vogelwesen. Auf meiner linken Schulter, das sollten wir uns innerlich vorstellen, saß ein wunderbarer Paradiesvogel. Auf den ersten Blick vielleicht gar nicht erkennbar, weil er klein und unscheinbar wirkte. Doch bei genauerer Betrachtung sah ich deutlich bunte, lange, geschwungene und eingringelte Federn. Jede Feder schillerte in einer anderen Farbe. Und der Vogel stellte eine Frage. Welche, das wollt ihr gerne wissen? Vielleicht war es diese: Wie fühlst du dich, was macht dich glücklich, wie geht es dir, wo gehst du hin, was erfüllt dich, was brauchst du?
Max Ernst verwendete in seinen Bildern unterschiedliche experimentelle Techniken wie Frottage, Grattage oder Collage . Auch wir tauchten in diesen zwei Tagen in das Feld des Experimentierens und Ausprobierens, des Zufälligen und Weitergeführten ein.
Viele Kindern kennen diese Techniken aus dem Zeichenunterricht. Erstaunlich ist für mich, auf welche einfache Art und Weise unsere Phantasie beflügelt werden kann, wie schnell wir gewohnte Wege verlassen können und eintauchen können in ganz neue Dimensionen der Wahrnehmung.
Mit vielen Impulsen und Ideen bin ich zurückgekehrt in meinen Atelier SpielraumKunst, in mein künstlerisches Tun, in meinen Alltag. Die Flamme der Neugierde auf alles Lebendige und die unterschiedlichsten Dimensionen des Seins hat Nahrung bekommen. Und das ist gut so.
Vielleicht haben Sie ja auch Lust bekommen und möchten bei mir im Atelier ihrer kindlichen Neugier Raum geben. Ich freu mich, wenn ich Sie dabei begleiten darf.