Besuch bei Atelier „Da Loam“ 12,13. Juli 2017
Mariahilferstraße 11 in Graz/ www.selma-keramik.at
Selma, die Künstlerin und Leiterin des Ateliers Da Loam in Graz, habe ich gleich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Sie begrüßte uns so ungemein fröhlich und unkompliziert und sprudelte vor lauter Ideen.
„Gefäße und Figuren modellieren im Atelier Da Loam“ war ein Geschenk meiner Malgruppe zu meinem runden Geburtstag. Natürlich sind sie auch mit dabei gewesen – zumindest fast alle, Anni, Lisi und Wolfgang.
Das, was mich an Selmas Arbeiten fasziniert, das Modellieren von großen Gefäßen – ganz dünn und fein gearbeitet (alles mit der Hand und ganz ohne Scheibe) – verlangt Ausdauer, Vorstellungskraft und eine Ahnung von physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Das habe ich die zwei Tage erfahren dürfen.
Ich liebe es, wenn Dinge unter meiner Hand zu wachsen beginnen, Form und Lebendigkeit annehmen. Es ist für mich ein direkter und auch sichtbar werdender
Zugang zur Gestaltungskraft – zur schöpferischen Kräften, die wir in uns allen tragen. Am Anfang ist die Offenheit für das, was entstehen möchte – die Idee – die Vision – die Intuition – es gibt viele Tore, durch die unsere schöpferischen Kräfte Gestalt annehmen möchten.
Selmas Gefäße bezeugen von weiblicher Urkraft – und wie kann es anders sein, ich lasse mich gerne davon inspirieren. Zuerst entstand ein Modell in klein. Dann multiplizierten wir die Maße entsprechend der gewünschten Gesamthöhe oder Breite und los ging es mit dem „eigentlichen Werk“.
Tonpatzen für Tonpatzen aneinanderreihen – verstreichen – das Wachsen und Werden des Gefäßes im Auge behalten und ausgleichen – den Verlauf mit dem Modell abgleichen und den richtigen Zeitpunkt beachten um Richtungsänderungen vor zu nehmen – trotzdem den spielerischen Umgang mit dem Material genießen. Manches möchte auch ein wenig anders werden als im Vorfeld geplant. Das Material, schwarz brennender Ton, eine Freude.
Zwei Tage habe ich an meinem Gefäß gearbeitet. Es hat mich herausgefordert und gleichzeitig nicht los gelassen – solange, bis sich in mir das Gefühl breit gemacht hat „jetzt ist es fertig“.
Das Modellieren geschah mit dem Willen etwas zu formen und doch blieb ich frei für das, was sich unter meinen Fingern entwickeln wollte. Ein Spiel.
Das Gefäß wird noch bei Selma gebrannt und erst in ein paar Wochen aus Graz mit all den anderen Gefäßen meiner KünstlerfreundInnen abgeholt.
Danke für diese wundervolle Erfahrung. Das Arbeiten, die Gespräche, die Atmosphäre und das Miteinander hat mich wieder ein Stück reifen lassen.