„ARTenreich – Fisch & Co“

Unsere Malgruppe verwirklicht gerade ein Projekt für die Landesausstellung 2015. Das Kunstprojekt ist zwar offiziell im Programm der Landesausstellungsorganisation nicht enthalten, aber was solls.  Trotzdem möchten wir als Künstlergruppe einen Beitrag zur Landesausstellung leisten.
„ARTenreich – Fisch & Co“ beschäftigt sich , wie der Titel schon verrät, mit unterschiedlichen Fischarten, die in der Pielach beheimatet sind. Über den Artenreichtum und die wunderbare Wasserqualität der Pielach wurden wir von einem Experten aus unserer Gemeinde genau informiert. Es wurden uns auch Anschauungsobjekte zu Verfügung gestellt. Für einige Woche belagerten sie mein Atelier und dienten der Malgruppe als Inspiration- und Informationsquelle für die Keramikarbeiten. Zu den Fischen gesellten sich dann noch der Eisvogel, der Flusskrebs und der Fischotter dazu. Biber gibt es bei uns an der Pielach auch, mal sehen, ob ich es noch schaffe diesen lustigen kleinen Nager auch noch in Ton zu formen.
Diese Woche wurde dann gebrannt. Nicht einfach im Elektrobrennofen. Wir entschieden uns für einen Rakubrand. Wer einmal schon bei einem Rakubrand dabei war, der weiß, dass damit ein wunderbares Prozedere verbunden ist. Es gleicht einem kleinen Fest – Rakubrand braucht einfach Z e i t – viel Z e i t.

Der Gasbrennofen unserer Malkollegin steht im Freien. Lisi hat den Ofen schon mit unseren Objekten gefüllt und den Ofen in Betrieb genommen. Wir warten bis die Temperatur auf 940° gestiegen ist – eine kurze Haltezeit – und dann geht es los. Lisi öffnet den Deckel des Brennofens und nimmt mit einer großen Rakuzange die noch glühenden Tonscherben heraus. Natürlich braucht es dazu auch spezielle Handschuhe usw. Wir nehmen diesen Kraftakt wahr – es ist heiß, die Tonscherben mit der Zange zu ergreifen erfordert Fingerspitzengefühl. Lisi macht das toll.
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GLÜHENDE FISCHE
Gleich neben dem Brennofen wartet ein Bett aus Sägespänen auf die Tonsachen. Alle Hände helfen zusammen, damit die Tonware möglichst schnell vollständig bedeckt wird. Es raucht, es brennt, es glüht, es dampft, es knistert! Welch ein spannender Moment.
Wir sind alle schon neugierige, was unter den Sägespänen jetzt noch so alles mit der Glasur passiert. Hoffentlich springt sie schön und vielleicht bekommt noch so manche Farbe einen metallenen Glanz. Es knistert, es raucht, es dampft………..
Doch es heißt noch warten. Die Töpfersachen müssen noch auskühlen, bevor wir sie aus dem Sägespänebett herausnehmen und grob mit Wasser und Schwämmchen vom Ruß reinigen können.
Und jetzt liegen sie da! Wunderbare Werke – so wie wir uns das gewünscht haben – schön gesprungene Glasuren und metallischer Glanz – gerußte Stellen, matt und archaisch anmutend.
Zu sehen gibt es die Werke ab Ende April im neu renovierten Bahnhof von Hofstetten Grünau.